Der erste Test des Passat GTE auf Langstrecke

Unbestritten ist der Passat GTE als Plug-In Hybrid mit rein elektrischer Reichweite von rund 50 Kilometern in der Stadt zu Hause. Hier kann er – regelmäßiges Laden vorausgesetzt – seine Qualitäten in Punkto Umweltverträglichkeit ausspielen. Doch wie sieht es auf der Langstrecke aus? Ein Tagesausflug nach Cuxhaven brachte Klarheit.

Mit dem Passat GTE nach Cuxhaven

Cuxhaven ist als Urlaubsziel und als Tor zur Nordsee gleichermaßen bekannt wie beliebt. Hier kann man von der Alten Liebe wunderbar die großen Pötte beobachten. Auch wenn der Kontrast vom elektrischem, umweltschonendem Fahren zum Schweröl verbrennenden Superfrachter kaum größer sein kann – als Ziel für eine Langstreckenfahrt am Sonntag lohnt es allemal.
Wir brachen am frühen Sonntagmorgen mit fast voll geladenem Passat Richtung Cuxhaven auf. Das Navi zeigte rund 375 Kilometer über die A1 und A27 an.
Klar ist, dass man mit einem Elektro- oder Hybridfahrzeug kein Rennen fährt. Hier sitz beim Thema Umweltbewusstsein und energiesparendem Fahren das Einsparpotential klar zwischen den Ohren und danach im Fuß. Mit Vollgas wird man nicht weit kommen.

Die Strecke Richtung Cuxhaven wollten wir mit maximal 130 km/h bewältigen. Ob das als guter Mix zwischen Geschwindigkeit und Effizienz bzw. Umweltverträglichkeit funktioniert, sollte sich zeigen. Für den Rückweg haben wir maximal 120 km/h geplant. Also aktivierten wir Tempomat und Travel-Assist und los ging es.

Das Ergebnis nach 763 Kilometern

Nehmen wir es vorweg. Im Mix der Hin- und Rückfahrt kommen wir auf gute 4,9 Liter je 100 Kilometer. Damit ist im 50 Liter Tank des GTE noch ein ordentlicher Schluck E10 Kraftstoff drin. Die Batterie ist wie auf der Hinfahrt am Ziel leer. Der Wagen rechnet sich für die programmierte Strecke die effizienteste Nutzung beider Antriebe im Hybrid-Modus aus. Wir sind dabei von Anfang an im Hybrid-Modus gefahren. Ob es einen Unterschied macht, zu Beginn im reinen E-Modus zu starten, wäre noch auszuprobieren.
Aber wie machen sich die 10 km/h weniger im Tempomat bemerkbar? Ändert sich da überhaupt etwas?

Effizienz beginnt bei Geschwindigkeit

Die Rückfahrt mit maximal 120 km/h ist nach 373 Kilometern vollbracht. Aufgrund von Verkehrsstörungen war es eine andere Strecke als auf dem Hinweg. Wir haben auch deutlich länger gebraucht – dafür aber haben wir einen Verbrauch von nur 4,6 Litern je 100 Kilometern erreichen können. Allerdings war die Batterie auch leicht voller. Wir hatten sie in Cuxhaven zu 100 % aufladen können. Nicht unweit der alten Liebe und von dort sehr gut fußläufig erreichbar liegt einer der wenigen Ladepunkte. Wir hatten Glück und ein Platz war frei.
Ob nun die geringere Ladung am Start oder die langsamere Fahrweise entscheidend zum niedrigeren Verbrauch beigetragen haben, kann ich nicht sagen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte.

Unser Fazit nach der ersten Langstrecke

Der Passat ist ein angenehmes Reiseauto. Das war er auch schon zuvor. Nicht umsonst ist er einer der meistverkauften Dienstwagen. Mit einem Verbrauch zwischen 4,6 und 4,9 Litern macht der GTE keine schlechte Figur. Wieviel hätte ein Diesel geschafft? Schreibt es gerne in die Kommentare. Wir sind jedenfalls vollauf zufrieden. Allerdings ist die unglaublich schlechte Ausstattung an Lademöglichkeiten in Cuxhaven (und wahrscheinlich auch sonst überall) und die langsame Ladezeit ein erhebliches Kriterium gegen den Kauf eines Plug-In Hybriden. Hier ist man (noch) mit einem Diesel deutlich besser beraten. Wer aber gerne voran geht und auf umweltschonenden Individualverkehr setzt, bekommt mit dem Passat GTE ein wunderbar abgestimmtes Gesamtpaket.

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