Nach rund 100 Tagen ist es üblicherweise Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Wie kann man die Energiewende im Automobilsektor schaffen? Ist es möglich, als Mieter in Mehrfamilienhäusern auf E-Mobilität zu setzen? Wie ist dabei die Situation insbesondere in Wuppertal? Das möchte ich aus ganz persönlicher Sicht und mit eigenen Erfahrungen in diesem Beitrag zusammenfassen.
Die Ausgangslage
E-Mobilität ohne eigene Lademöglichkeit schränkte die Auswahl an Fahrzeugen direkt ein. Damit schied nach ersten Überlegungen ein rein elektrischer PKW aus. Ohne Lademöglichkeit soll doch zumindest weiter per Benzin (oder Diesel) gefahren werden können.
Warum es letztlich ein VW Passat GTE wurde habe ich hier etwas ausführlicher zusammengefasst.
Die Ausgangslage II
oder die Fake-Ladesäule
Ein weiterer Punkt bei der Überlegung zur E-Mobilität war die Tatsache, dass in fußläufiger Entfernung eine Ladesäule von EnBW verfügbar zu sein schien. Sie wurde aus irgendwelchen Gründen zwar nicht in der App angezeigt, aber was soll’s. Als wir dann das erste Mal laden wollten, kam die Ernüchterung. Das Ding funktioniert nicht!
Auch ein Anruf bei der Service-Nummern der Säule und Nennung der ID brachte nur ungläubiges Staunen.
„Die Säule gehört uns nicht!“ meinte der freundliche und wirklich bemühte Herr am Service-Telefon. Er nannte einen weiteren Ansprechpartner, aber auch dort nur Ratlosigkeit. – „Da ist keine Säule!“
Zwei weitere Lademöglichkeit, eine bei Aptiv („Nur für Kunden“) und eine bei der Station Natur- und Umwelt (Nur während der Öffnungszeiten – 8 – 12 Uhr) sind leider ebenfalls nicht praktikabel.
Die begrenzte Auswahl an Ladesäulen
Insbesondere abseits der City ist man bei Lademöglichkeiten sehr schnell verlassen.
Für ganz Cronenberg gibt es sage und schreibe 2 (!) Lademöglichkeiten. Diese befinden sich ziemlich versteckt hinter der Kirche im Dorf. Dafür sind sie dann meistens auch belegt.
In der elberfelder Innenstadt ist auch wenig los, wird aber immerhin mehr. Trotzdem sind vier neue Punkte an der Kasinostraße nur ein Tropfen auf den immer heißer werdenden Stein. Für einen Umschwung müssen vor allem auch die Parkhäuser aufrüsten. Denn dort ist es bis auf vier Lademöglichkeiten am Hauptbahnhof komplett duster.
Mein persönliches Fazit
Es ist massiv Luft nach oben. Mit dem bisherigen Ausbau der frei zugänglichen Lademöglichkeiten wird die Energiewende im PKW-Sektor ein Rohrkrepierer.
Aber die Ladesäulen an der Kasinostraße machen Hoffnung! Solche Ladepunkte muss es hundertfach und überall geben. Sicher dauert das seine Zeit – aber ab 2030 soll es keine neuen Verbrenner – und damit auch keine Hybride – mehr geben. Das ist nach jetzigem Stand ambitioniert.
Bereue ich den Kauf auch ohne eigenen Ladepunkt? Auf keinen Fall! Der Passat GTE ist ein tolles Fahrzeug mit viel Platz und feiner Technik. Wie er sich in seinem ersten bergischen Winter auf Wuppertals Höhen schlägt, wird sich zeigen. Ich werde berichten.
Update Januar 2024 – es gibt einen weiteren Ladepunkt in Cronenberg. Damit stehen dort statt der bisher zwei nun vier Lademöglichkeiten zur Verfügung.